Zerklüftete Vulkanlandschaften und künstlerische Avantgarde: Die Kanareninsel Lanzarote

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Lanzarote, Spanien

Die Vulkaninsel Lanzarote lockt sowohl mit ungewöhnlichen Badestränden als auch einzigartiger Kunst und Kultur. Die Architektur und das Gesamtbild der kanarischen Insel sind in beachtlichem Maße vom einheimischen Künstler César Manrique beeinflusst, einem zur gleichen Zeit wie Picasso lebendem Artisten, zu dessen Ehren zahlreiche Museen auf Lanzarote zu finden ist, und der seine moderne bildende Kunst stets an die Besonderheiten der Naturlandschaft auf Lanzarote angepasst hat. Hierzu zählt als besonders unvergleichliches Bauwerk sein ehemaliges Wohnhaus in Tahíche, dessen Zimmer in blasenförmige Einschlüsse der erkalteten Lava eingebaut wurden, und die heute die Kunst- und Kulturstiftung Fundación César Manrique beherbergt, sowie der Zweitwohnsitz des Malers, Bildhauers und Architekten in Haría im Norden der Insel. Das Städtchen Haría liegt im malerischen, exotisch anmutenden Tal der Tausend Palmen umgeben vom dunklen Vulkangestein der Berge, und Manriques Haus ist auffallend stylisch im Stil der 70er Jahre gehalten, wobei weder mit extravagantem Design noch knalligen Farben gespart wird. Manriques Malstil ähnelt Picassos Kubismus, und zahllose zum Teil abstrakte Skulpturen und Windspiele des Universaltalents zieren Plätze und Kreisverkehre auf der Insel. Darüber hinaus ist der naturbewusste Künstler vehement für den Umweltschutz auf Lanzarote eingetreten, und hat unter anderem durchgesetzt, dass kein Gebäude höher als die lokalen Palmen gebaut wird. Die einzige Ausnahme bildet hierbei das Arrecife Gran Hotel, von wo aus man den schönsten Überblick über die ganze Insel genießen kann.

Aufgrund ihrer vulkanischen Entstehung prägt die Insel Lanzarote ein schroffes, unwirtliches aber dennoch markant-reizvolles Terrain, das an eine Mondlandschaft erinnert, und je nach Tageszeit und Wetterlage in den verschiedensten Braun-, Orange- oder Schwarztönen erstrahlt. Besonderes Highlight: Jeden Samstag wird in der alten Hauptstadt Teguise ein farbenfroher riesiger Markt, der sich über die gesamte Innenstadt erstreckt, aufgebaut, währenddessen zahllose Bands Musik darbieten. Der Mirador del Río, ein selbstverständlich auch von Manrique gestalteter Aussichtspunkt am Nordende Lanzarotes, stellt ein ebenso spannendes Ausflugsziel dar, das über ein perfekt in einen hohlen Vulkankrater eingefügtes Restaurant verfügt, wo über einem Loch im Boden gegrillt wird und die Gäste durch die ringsum verlaufenden riesigen Panoramascheiben auf 500 m Höhe eine grandiose Aussicht auf die Nachbarinsel La Graciosa haben, die genauso bezaubernd ist, wie ihr Name verspricht.

So kann man im Sommer von Orzola aus mit dem Boot in ca. 30 Minuten zur verträumten Miniaturinsel La Graciosa fahren, auf der es kaum Autos und eher Sandpisten als Straßen gibt. Auch zur Hochsaison finden sich vor Ort fast menschenleere weiße Sandstrände, da auf La Graciosa keine Hotels bestehen, Touristen ausschließlich Apartments oder Zimmer mieten können, und es deshalb auch nur eine begrenzte Anzahl an Restaurants gibt. La Graciosa eignet sich deshalb hervorragend für einen Tagesausflug zum Baden oder Surfen.

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Generell gilt Lanzarote als Hotspot zum Wellenreiten und Windsurfen, und wartet unter anderem mit dem berühmten Playa de Famara auf, einem sehr weitläufigen Strand, bei dem stets ein rauer starker Wind weht, in dessen Nachbarschaft es aber einige ausgezeichnete Fischrestaurants und Surfschulen gibt.

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Ebenfalls sehenswert ist der Kaktusgarten von Manrique in Guatiza, ein botanischer Garten mit sukkulenten, zum Teil gewaltig aufragenden Pflanzen. Genauso empfehlenswert für Naturfreunde ist der Nationalpark Timanfaya, der wie ein anderer Planet wirkt, da die Gegend aufgrund des jahrhundertealten Vulkanismus von Kratern durchzogen und unter zerfurchten Lavamassen begraben ist. Hoch oben am Timanfaya-Vulkan werden den Besuchern Shows geboten, bei denen Wasser, in Bodenvertiefungen geschüttet, wieder als Dampf emporsteigt.

Touristisch erschlossen ist Lanzarote vor allem in Playa Blanca im Süden der Insel, ein Ort, den eine hübsche Uferpromenade, gehobene Hotels sowie eine Marina für Yachten auszeichnen. Porto del Carmen repräsentiert dagegen den bekanntesten Urlaubsort der Insel mit entsprechendem Nachtleben. Von Manrique persönlich angelegt wurde Costa Teguise, ein Ort, der insbesondre für Familien geeignet ist. In Nazaret befindet sich das Lagomar, angeblich von Omar Sharif während Dreharbeiten auf der Insel für einen Tag besessen und beim Bridgespiel verloren, eine von Jesús Soto, einem Freund Manriques, entworfene, wunderschön weiß gekalkte Villa.

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Tipp: Als Unterkunft ist die Finca la Crucita in Haría absolut empfehlenswert, wo sich im Übrigen auch die letzte Ruhestätte Manriques befindet. Besucher Lanzarotes sollten sich unbedingt einen Mietwagen sichern, um die imposante Landschaft und unzähligen pittoresken Dörfer zu erkunden. Bemerkenswert: das Dorf Yaiza wurde mehrfach zum hübschesten Dorf Spaniens gewählt und grenzt an die Weingebiete La Geria an, wo sich die Rebstöcke in Bodenmulden in Form eines Trichters befinden, weshalb man überall Bodegas mit den regionalen Weinen findet. Bei Yaiza liegt auch El Golfo, wo ein zur Hälfte in der See verschwundener Vulkankrater, dessen giftgrüner Lagunensee Charco de los Clicos einen ansprechenden Kontrast zum tiefschwarzen Strand bildet, und viele Fischrestaurants Besucher anziehen.

Ein Unterwasserskulpturenpark des Künstlers Jason deCaires Taylor stellt eine der neuesten Attraktionen der Insel dar, und in der Bucht Las Coloradas kann man das Unterwassermuseum auf einem Glasbodenboot, oder beim Tauchen und Schnorcheln erkunden. Insidertipp: In der Nähe von Playa Blanca befinden sich die unverbauten und unter Naturschutz stehenden Papagayo-Strände, für die man bei Anfahrt mit dem PKW einen Umweltschutz-Obolus von 5 Euro entrichten muss.

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